Förderprojekt zur Stärkung der Aalbestände im Elbeinzugsgebiet wird 2024 fortgeführt

Sachsen-Anhalt, 06.06.2024 - Ein weiterer Schritt im umfangreichen Besatzprojekt zur Unterstützung der Aalpopulation im Elbeinzugsgebiet wurde am 04. Juni 2024 gegangen. Ziel dieser langfristigen Initiative ist es, den dramatischen Rückgang der Aalbestände durch gezielte Maßnahmen zu stoppen und eine nachhaltige Erholung zu fördern.

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist stark gefährdet und steht kurz vor dem Aussterben. Überfischung vor den Küsten Europas, illegale Fischerei, und der Verlust von Lebensräumen haben seine Bestände drastisch reduziert. Zusätzlich verschärfen der Klimawandel und die dadurch veränderten Umweltbedingungen seine Situation weiter. Um diese faszinierende Art zu retten, sind dringende Schutzmaßnahmen und internationale Zusammenarbeit notwendig.

In Sachsen-Anhalt leisten die Berufs- und Angelfischer hier ihren Beitrag, indem sie sich aktiv am Besatz mit jungen Aalen beteiligen. In 2024 stehen wieder 45 Vereine und unzählige Helfer des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e. V. bereit, um über 1,8 Tonnen Farmaal in das Elbeinzugsgebiet einzubringen. Verteilt über mehrere Ausgabestationen und 180 Gewässer, werden fast 3.000 ha Wasserfläche besetzt. Zu beachten ist hier, dass lediglich Gewässer besetzt werden, welche dauerhaft oder temporär Verbindung zur Elbe und ihren Zuflüssen haben, um die Möglichkeit des Abwanderns zu gewähren. Die Farmaale haben ein durchschnittliches Gewicht von 7 Gramm, somit wurden circa 260.000 Stück in unsere heimischen Gewässer gebracht.

Der LAV bedankt sich bei allen ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern. Ohne diese Beteiligung wäre diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe nicht leistbar.

Der Aalbesatz wurde anteilig aus Mitteln der Fischereiabgabe des Landes Sachsen-Anhalt bezahlt.

 

Glasaalbesatz 2024 - Erhalt der Aalpopulation: Fischer setzen 180.000 Glasaale in die Elbe ein

Zur Erhaltung der Aalpopulation besetzen Berufs- und Angelfischer seit über 50 Jahren Europäische Aale in den Flusslauf der Elbe. So auch am Mittwoch, den 21.02.2024, an dem 160.000 Glasaale den Weg in das Einzugsgebiet der Elbe in Sachsen-Anhalt gefunden haben.

Die winzigen Fischchen, die kaum mehr als 1 Gramm wiegen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestandsaufstockung. Aufgrund der geringen Anzahl von Jungaalen, die in den letzten Jahren aus dem Laichgebiet vor Floridas Küste an der nordeuropäischen Küste eintreffen, sind solche Maßnahmen von großer Bedeutung. Gero Weinhardt, der Präsident des Landesfischereiverbandes Sachsen-Anhalt, erklärt: "Die Aallarven werden aufgrund von Meeresströmungen verstärkt in den Süden, Richtung französische und Iberische Küste verdriftet, von wo aus sie kaum eine Chance haben, in die großen Flüsse des Nordens zu gelangen."

Die Besatzmaßnahmen mit Wildfängen und Farmfischen werden zunehmend wichtiger, um die Aalpopulationen in Norwegen, Schweden, Dänemark und Deutschland zu erhalten. Weinhardt äußert sich optimistisch: "Wenn wir unser Engagement verstärken, erhalten wir die Kerlchen hier."

Die Kosten für den Aalbesatz in Sachsen-Anhalt werden derzeit durch die Fischereiabgabe des Landes finanziert, eine Gebühr, die von Anglern und Fischern entrichtet wird, um den Fischereischein zu erwerben. Zudem beteiligen sich die Fischer und Anglervereine mit Eigenmitteln an den finanziellen Aufwendungen.

Weinhardt appelliert an Industrieunternehmen die in großen Mengen Wasser entnehmen oder verschmutzen, sich am Erhalt der Wanderfischarten und ihrer Lebensräume zu beteiligen. Er betont: "Wenn sich mehr Unternehmen aus der Industrie engagieren würden, könnten wir wirklich etwas im Land bewegen.“

 

 Landeslogo ST gefödert FA

 

Aalbesatz 2022

Im Zuge der Erhöhung des Laicherbestandes beim Europäischen Aal durch Besatz von Binnengewässern im Einzugsgebiet der Elbe in Sachsen-Anhalt, wurden im Mai 2022 wieder junge Aale in die entsprechenden Gewässer besetzt - insgesamt  über 330.000 Individuen.

Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist laut IUCN vom Aussterben bedroht. Der Bestand ist seit den 70er Jahren stark rückläufig – und damit auch die Fänge. Parasiten, Umweltverschmutzung und Wasserkraftwerke machen es der Art besonders schwer. Seit 2007 die EU-Aalverordnung in Kraft trat und Aal-Managementpläne aufgestellt wurden, konnte der Rückgang der Art soweit verringert werden, dass bereits eine Stagnation erreicht wurde. Umfangreiche Besatzmaßnahmen in Binnengewässern machen den Großteil der umgesetzten Maßnahmen der Aal-Managementpläne aus und werden in Sachsen-Anhalt aus Geldern von Anglern und Fischern finanziert und von vielen freiwilligen Helfern umgesetzt.

Gefördert durch das Land Sachsen-An­halt mit Mitteln der Fischereiabgabe